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Sanierung Freibad Heumatten

Projektstand

Die Sanierungsarbeiten konnten vor Beginn der Badesaison 2023 abgeschlossen werden. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Neue Attraktion im Freibad Heumatten

Projekt

Zielsetzung

Das Ziel des vorliegenden Bauprojekts ist in einer ersten Etappe eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Sanierung des Nichtschwimmerbeckens und der Badwassertechnik der bestehenden Freibadanlage, um die Sicherheit und Attraktivität auch in Zukunft zu gewährleisten. Mit der Sanierung soll die Lebenserwartung des Nichtschwimmerbeckens und der Badwassertechnik wieder mehrere Jahrzehnte betragen.

Beim Nichtschwimmerbecken soll das Beckenlayout sowie die Beckenausstattung sicher und attraktiver gestaltet werden. Die Badewasseraufbereitung und die Haustechnik werden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Das Bauprojekt beinhaltet die notwendigen Anpassungen für die Erfüllung der heute gültigen Normen und Technikstandards.

Freibad von oben
SB = Schwimmerbecken
SPB = Springerbecken
NSB = Nichtschwimmerbecken
KPB = Kinderplanschbecken

Folgende Situationen müssen vorschriftsbedingt angepasst werden:

  • Durch den Wasserfall im Niederbereich wird das abgebadete Wasser des Schwimmerbeckens in das Nichtschwimmerbecken eingeleitet, was gemäss den heutigen Anforderungen und Normen bezüglich Schwimmbadhygiene nicht mehr zulässig ist. 
  • Die Breitwellenrutschbahn ist über eine Metalltreppe auf den «Kletterfelsen» erreichbar. Der Einrutschbereich ist ohne Abgrenzung und endet abrupt vor einem Beckentrennsteg. Gemäss bfu-Richtlinien sind diese Elemente so nicht mehr zulässig. Eine neue Wasserrutschbahn mit Sicherheitsauslauf auf der Seite des Nichtschwimmerbeckens ersetzt die alte Breitwellenrutsche.
  • An den beiden Stirnseiten des Beckens sind Podeste vorhanden, welche aufgrund der zu geringen Wassertiefe nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechen und zurück gebaut werden müssen.
  • Die maximal zulässige Wassertiefe bei Nichtschwimmerbecken wird überschritten.

Projektbeschrieb

Das Freibad Heumatten ist in eine leichte Hanglage eingebettet. Das Nichtschwimmerbecken ist Teil einer attraktiven Beckenlandschaft mit 50-Meter Schwimmerbecken, einem Nichtschwimmerbecken, einem Sprungbecken und einem grosszügig gestalteten Kinderplanschbecken. Das Nichtschwimmerbecken weist eine grosszügige Fläche von ca. 25 x 19 m auf, die Wassertiefe beträgt zwischen 0.20 bzw. 0.60 bis 1.40 m. Das Becken ist in einen Lehrschwimm-, Nichtschwimmer- sowie einen Niederbereich unterteilt.

Alles in allem ist das Freibad gepflegt, aber in die Jahre gekommen.

Das Nichtschwimmerbecken weist den grössten Handlungsbedarf auf. So werden unter anderem die bestehende Rutschbahn mit dem riesigen Beton-/Bollensteinblock rückgebaut. Einerseits weist die Breitrutsche Sicherheitsmängel auf, anderseits versperrt dieser Block die Übersicht auf das Becken, was ein Sicherheitsmanko darstellt. Die Rutschbahn als neues Element, offen oder geschlossen, ist gemäss Projekt in der Süd-Ost-Ecke des Bassins am richtigen Ort.

Der sehr beliebte Wasserfall wird belassen. Zwar wird, wie gefordert und nicht mehr zulässig, die Rücklaufleitung des 50 m-Beckens kurzgeschlossen und direkt zur Aufbereitung geleitet. Hingegen wird die Rutschenzuleitung nicht mehr benötigt und könnte, mit einer stärkeren Pumpe, die Speisung des Wasserfalls übernehmen. Ein Abbruch würde hinfällig.

Der Niedrigwasserbereich mit den „Felsinseln“ muss um eben diese Insel bis auf das bestehende Niveau des Podestes zurückgebaut werden. So entsteht eine Fläche mit Niedrigwasser, welche mit dem Wasserfall eine neue Attraktion darstellt. Inwiefern dieser Bereich zum restlichen Beckenbereich mit z.B. einer Abgrenzung abgetrennt werden müsste, ist mit der BfU noch zu klären. Ebenfalls könnte der Beckentrennsteg erhalten werden. Auch dieser Steg ist bei den Badegästen sehr beliebt. Eine Ergänzung mit z.B. einer Fontäne oder einem Blubber steht nichts im Wege. Die Ansprüche solcher Attraktionen sind zu diskutieren und könnten im Bauprojekt noch eruiert werden.

Die Wassertiefe für Nichtschwimmerbecken soll 0.60 bis 1.35 m betragen. Diese Vorgaben werden aktuell nicht eingehalten und müssen angepasst werden; dies im Hinblick auf Wassergewöhnung, Erlernen des Schwimmens, Schulschwimmen in Gruppen und zum Spielen. Durch diese freizeitorientierte Nutzung werden sie heute auch Plauschbecken genannt und vermehrt mit Attraktionen ausgestattet. Die vorgehend beschriebenen Einrichtungen garantieren dies uneingeschränkt.

Visualisierung Bauprojekt Nichtschwimmerbecken

Die im Untersuchungsbericht vom 23. Juli 2021 gemessenen Wasserwerte zeigen, dass die Qualität des Wassers die Richtwerte einhält. Die Umwälzung kann mit wenig Aufwand auf die geforderten Werte angehoben werden. Der Ersatz des offenen Vakuum-Anschwemmfilters bedingt einen riesigen baulichen Aufwand. Mit dem neuen Filter sollen auch sämtliche Leitungen zum Sprungbecken und Nichtschwimmerbecken ersetzt werden. Die gesamte Wasseraufbereitung kann die nächsten Jahre mit einigen Anpassungen weiter betrieben werden, der Aufwand für das Schwimmbadpersonal würde unwesentlich höher sein wie bisher.

Die im Vorprojekt beschriebenen Schäden durch Oxidation an den elektrischen Komponenten müssen noch detailliert untersucht und gegebenenfalls behoben werden. Korrodierte Leitungen, Fittiche und Armaturen sind im Rahmen von Unterhaltsarbeiten zu ersetzen. Betreffend der Feuchtigkeit wie auch Chloride in der Umgebungsluft durch den offenen Filter ist im Bauprojekt zu prüfen, ob dieser Raum mechanisch be- und entlüftet werden könnte, um Korrosionsschäden zu vermeiden.

Das Becken wird über Wanddüsen und die umlaufende Überlaufrinne umgewälzt. Zusätzlich zur Rinne bestehen auch Bodenabläufe, welche zur Umwälzung beitragen. Diese sind nicht mehr zulässig und sollen verschlossen werden. Einer dieser Abläufe wird für die Entleerung behalten, er hat sonst keine Funktion mehr. Um die vorgeschriebene Umwälzung zu erreichen, kann die Wassermenge über die Pumpenleistung so erhöht werden, dass die Werte eingehalten sind.

Das Vorprojekt sah eine Beckenauskleidung in Chromstahl vor. Dies ist sicher die «edelste» Variante für ein Becken. Die sehr lange Lebensdauer dieser Beckenkonstruktion ist unumstritten. Eine andere – und auch massiv günstigere Variante - kann eine Beckenauskleidung keramischer Natur sein. Die Eigenschaften und Lebensdauer bei gutem Unterhalt sind ähnlich gut wie beim Chromstahl. Mit einem abgestimmten Abdichtungssystem kann auch hier eine lange Lebensdauer erreicht werden. Im Weiteren lässt eine keramische Auskleidung in der Farbgestaltung alles zu. 

Zukünftige Investitionen

Im Vergleich zum Vorprojekt aus dem Jahre 2019 wurden die Etappen den Bedürfnissen angepasst; die dringendsten Massnahmen werden als erstes in Angriff genommen und es wurde eine Konzentration auf das Notwendige vorgenommen. Der Zeithorizont für die letzte Etappe wurde mit rund 10 Jahren angenommen. Bis dahin ist die Gebrauchsdauer der Beckenauskleidungen und der Technik sicher erreicht. Die einzelnen Etappen und die entsprechenden Investitionen sind abhängig vom jeweils gewählten Ausbaustandard.

  1. Etappe kann nach der Badesaison 2022 starten (gemäss vorliegendem Projekt)
  2. Etappe zwischen 2025 und 2027 (Badetechnik und Beckenauskleidung Sprung-, Kinder- und Schwimmbecken)
  3. Etappe zwischen 2030 und 2032 (Umkleidekabine, Restaurant, Umgebung)

Die technische Infrastruktur soll so lange wie möglich weiterbetrieben werden und erst ersetzt werden, wenn der Unterhalt nicht mehr wirtschaftlich oder ein Ersatz unumgänglich ist.

Termine

Der Baustart der Sanierungsmassnahmen erfolgt nach Abschluss der Badesaison 2022. Die Bauarbeiten werden im Winterhalbjahr 2022/2023 vorgenommen, so dass das Freibad rechtzeitig auf die Eröffnung der Badesaison am 13. Mai 2023 wieder in Betrieb genommen werden kann.

Kosten / Finanzierung

Die Gesamtkosten für die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens und die Badetechnik betragen CHF 1'815'000. 

Beteiligung Nachbargemeinden

Im Hinblick auf die anstehende Sanierung des Freibades wurde mit den Gemeinden Birr, Habsburg, Hausen, Lupfig und Mülligen Gespräche geführt über eine mögliche finanzielle Beteiligung bzw. um eine Anpassung des Kostenteilers. Weder die vorgeschlagene Variante mit einem Verteilschlüssel und Gratisabos für die Schülerinnen und Schüler, noch die Möglichkeit von einem einmaligen Investitionsbeitrag fand ein Gehör. Ebenso wurde darauf hingewiesen, dass die Schulen mit dem Lehrplan 21 verpflichtet sind, einen Schwimmunterricht anzubieten. Der Gemeinderat hat auch zu diesem Thema ein interessantes Angebot unterbreitet, jedoch wurde auch dieses ausgeschlagen.

In der Zwischenzeit hat die Gemeinde Hausen, aufgrund von massiven Kosteneinsparungen, sogar ihren bisherigen jährlichen Beitrag von 15 % (Budget 2021: CHF 38‘240) an das Defizit sistiert. Aktuell beteiligt sich einzig die Gemeinde Lupfig mit 4 % (CHF 10‘200) am jährlichen Betriebsdefizit. Die Beteiligung ist mit einem Kostendach von CHF 20‘000 versehen.

Aufgrund der erfolglosen Verhandlungen mit den umliegenden Gemeinden wurde das ursprüngliche Sanierungsprojekt nochmals überarbeitet und auf die absolut notwendigen und wirtschaftlich tragbaren Massnahmen reduziert.

Beschluss Einwohnerrat

Der Einwohnerrat hat den Verpflichtungskredit von CHF 1'815'000 für die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens und der Badetechnik am 3. November 2021 genehmigt. 

Unterlagen

Weitere Informationen zum vorstehenden Projekt finden Sie unter folgendem Link: